Freitag, 27. Juni 2014

Achtsamkeit

Sonja's Blog Wert-voll lese ich sehr gerne und entnehme ihm viele Anregungen und Tipps, an dieser Stelle ein ganz liebes Dankeschön von der stillen Leserin Mühlenmeisje.

Der Monat Juni steht bei ihr und Birgit = Fräulein im Glück im Zeichen von Achtsamkeit. Jeden Freitag gibt es dazu Beiträge auf den jeweiligen Blogs.

Den letzten Beitrag in meinem eigenen Blog habe ich am 1. Juni geschrieben, die Schlüsselgeschichte im Mühlenhaushalt. Hmmm, als ich diesen Eintrag frei geschaltet habe, konnte ich noch nicht wissen, dass eben genau dieser 1. Juni 2014 sozusagen mein zweiter Geburtstag wird, denn eine Sekunde Unachtsamkeit hat mein/unser Leben fürs erste durcheinander gewirbelt und alles hätte anders aussehen können.

Ich wollte nur eben mal etwas von der Treppe aufräumen, hab das Gleichgewicht verloren und bin gestürzt. Keine weiteren Details hier ;-) nur soviel: Eichentreppen geben nicht nach - auch wirklich nicht... Es ging mit Sirene und Blaulicht ins Krankenhaus, und ja, was soll ich sagen, in der Notaufnahme fühlte ich mich wie bei ER - nur ohne George Clooney.

Glück habe ich gehabt, unendlich grosses Glück, mein Schutzengel muss wohl fürs erste auf Urlaub bzw. verlangt wahrscheinlich Sonderzuschlag.
Aber Scherz beiseite, ich musste und muss noch immer einiges zum Thema Achtsamkeit lernen, denn mein/unser Alltag ist jetzt doch anders geworden.

Achtsamkeit bedeutet für mich:
  • Konzentration auf das, was ich gerade tue.
    Eins nach dem anderen, auch wenn das im Alltag mit einem 3jährigen ab und zu nicht einfach zu realisieren ist.
  • Entspannung und zwar bevor ich komplett ausgepowert bin.
    Ansonsten rebelliert mein Körper enorm und "darf" ich dann für zwei Tage ins Bett kriechen, denn es klappt gar nix mehr.
  • Offenheit bewahren, neugierig bleiben auf das Leben.
    Es gibt noch so vieles, dass ich zusammen mit Mann und Kind oder auch alleine machen möchte. Ich will nicht warten bis ich mal wirklich viel Zeit und Geld habe (wahrscheinlich warte ich sowieso vergeblich darauf...), ich lebe hier und jetzt. 
  • Geduld haben, vor allem mit mir selbst.
  • Dankbarkeit.
    Dankbar für allen ärztlichen Beistand, die Jungs von der Feuerwehr, unsere Nachbarn, die aufs Müllerchen aufgepasst haben und uns auch jetzt immer noch unterstützen.
    Dankbar für meinen Mann und unseren Sohn, meine Schwester samt Familie, meine Eltern und Schwiegereltern, unsere Freunde, dankbar für so viele Leute, aber vor allem auch dankbar, dass alles so glimpflich ausgegangen ist und ich hier bin.
Sucht man im Internet nach Achtsamkeit, findet man sehr schnell den englischen Begriff Mindfulness. Es gibt unzählige Artikel und Links dazu. Ich selbst finde die Beiträge der aktuellen Ferienausgabe der Zeitschrift Flow (die niederländische Version) sehr interessant.

In einem der Artikel wird Achtsamkeit auch mit Atmung in Verbindung gebracht.
Da fällt mir ein, dass ich während meiner Fahrt im Krankenwagen versucht habe folgende Atemübung zu machen, ganz einfach um nicht in totale Panik zu geraten. Meine frühere Yogalehrerin hatte mir vor vielen Jahren diese Übung gezeigt:

Einatmen:   Ich schenke meinem Körper Ruhe.
Ausatmen:  Ich lächle und entspanne.
Einatmen:   Ich verweile im gegenwärtigen Moment.
Ausatmen:  Was für ein wunderbarer Moment.
(Atemsätze von Meister Thick Nhat Hanh)

Die Konzentration auf meine Atmung hat mir sehr geholfen. Auch wenn der Alltag jetzt so langsam wieder in unser Leben zurückkehrt, versuche ich ganz bewusst auf meine Atmung zu achten und somit auch auf mich selbst zu achten.

In diesem Sinne, achtet auf Euch selbst,
viele Grüße von Mühlenmeisje

Sonntag, 1. Juni 2014

Der verschwundene Schlüssel

Unser Haus stammt aus den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts. Soweit ich das beurteilen kann, sind die Türen auch noch original aus dieser Zeit. Bei den Schlössern bin ich mir da nicht so sicher, Tatsache aber ist, dass es - bis auf 2 Türen - keine Schlüssel mehr zu den Zimmertüren gibt.

Bevor sich jemand wundert, wie das denn mit Bad und WC ist, da gibt es Drehschlösser, was für niederländische Häuser so ziemlich Standard ist.

Die beiden Türen, für die es Schlüssel gibt und die auch keine echten Türklinken haben, sind die Tür zur Wäschekammer (naja, Kämmerchen) und zum Schrank unter der Treppe (dort ist dann z.B. Hauptwasserhahn und Elektro).

Vor einiger Zeit war auf einmal der Schlüssel zur Wäschekammer verschwunden. Jetzt wussten wir aber, dass das Müllerchen ganz begeistert eben diesen Schlüssel aus dem Schloss genommen hat und wieder hineingesteckt hat und das Ganze gefühlte 10 Stunden hintereinander. Nein, natürlich nicht, aber er war doch so 20 min fröhlich beschäftigt.
Naja, jedenfalls war der Schlüssel weg und Herr Müller und ich am Suchen. Glücklicherweise war das Müllerchen so lieb, um uns sein Versteck zu zeigen und fanden wir nicht nur eben diesen Schlüssel, sondern auch noch Bauklötze, Socken und so einiges andere zurück.

Also, da muss ich doch regelmässig mal saubermachen... Kommt auf die Liste.

Nun ja, Herr Müller und ich hatten uns vorgenommen, die beiden Schlüssel, von denen wir natürlich nur je ein Exemplar haben und die nicht gleich sind (wäre ja auch zu einfach gewesen), mal vorsichtshalber nachmachen zu lassen. Man weiss ja nie...

Ja, hätten wir das mal rechtzeitig getan, denn vor einigen Tagen war der Schlüssel zum Treppenschrank weg.

Kurze Freude, denn da ist nicht nur der Staubsager, sondern auch Wischmop und Eimer drin. Haha, muss ich nicht mehr putzen! Aber dort sind auch Katzenfutter und -streu gelagert und die beiden Vierbeiner in unserem Haus sollen ja schliesslich nicht verhungern (und auf irgendwelche Unglücke habe ich auch keine grosse Lust). Also Suchaktion gestartet - nur leider erfolglos. Das Müllerchen konnte sich an nix erinnern und ausser "Schlüssel weg bzw. sleutel weg" kam da nicht viel. Wir haben jedenfalls alles in unserem Haus umgedreht, dabei gleich mal sauber gemacht und versucht aufzuräumen. Kein Schlüssel!

Da habe ich daran gedacht, dass mein Lieblingsneffe ja bei der Freiwilligen Feuerwehr ist und die müssen ja schliesslich so einige Türen mal ganz schnell öffnen bzw. einrammen. Letzteres wollten zumindest Herr Müller und ich vermeiden, wobei das Müllerchen bestimmt beeindruckt gewesen wäre ;-)
Besagter Neffe gab uns aber den Tipp, um die Stifte aus den Scharnieren zu entfernen und dann die Tür auszuhebeln. Dankedankedanke Lieblingsneffe! Herr Müller legte los und tatsächlich - die Tür konnte ohne größere Probleme herausgehoben werden.

Jetzt ist ein neues Schloß eingebaut, der eine Schlüssel hängt an einem Haken oberhalb der Tür (außer Reichweite vom Müllerchen) und der zweite Schlüssel ist an einem sicheren Platz.
Dass wir jetzt auch ein neues Schloß für die Wäschekammer eingebaut haben, spricht für sich, oder?

PS: Der alte Schlüssel vom Treppenschrank ist immer noch nicht aufgetaucht... Wo der wohl steckt? Bei uns gibt es jedenfalls jetzt jeden Schlüssel in mindestens doppelter Ausführung.

Sport...

Zeit für mich selbst bedeutet seit einigen Monaten auch wieder Sport, genauer gesagt Sport im Fitnesscenter. Und dann unter Anleitung einer Personal Trainerin, was kein unnötiger Luxus für mich Faulpelz ist.

Schummeln während der Übungen ist nicht drin, sie sieht alles ;-)
Auch wenn ich mich danach die 500 m vom Studio nach Hause schleppen muss, es ist doch ein tolles Gefühl!

Aber da ich ja nicht nur einmal pro Woche Training haben, sondern auch alleine (sprich ohne Trainer) üben soll, war ich gestern Morgen brav sporteln.

Alsooo, sollte jemand das dringende Bedürfnis haben, um innerhalb von 12 Minuten 350 Kalorien zu verbrauchen, dann stelle man den Ruderapparat auf 2.500 m Strecke und fange mit dem Rudern an. Dabei sollte man sich nicht wundern, dass das alles sooo entsetzlich schwierig und anstrengend ist, denn nachdem man fertig ist (im wahrsten Sinne des Wortes) könnte man entdecken, dass man schlicht und einfach vergessen hat, den Schwierigkeitsgrad entsprechend einzustellen!
Daran hatte ich nicht gedacht und es stand auf 10 (von möglichen 10 Levels) - typischer Anfängerfehler...

Ich muss jetzt auch nicht beschreiben, wie sich meine Arme anfühlen, oder?